08.05.2024

Europäischer Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

 

Der 5. Mai ist der Europäische Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Dieses Jahr stand er unter dem Motto „Viel vor für Inklusion!“ Die Mitglieder der trägerübergreifenden Interessenvertretung Hamburg Süd - dazu gehören Interessenvertreter*innen der Träger*innen Leben mit Behinderung Hamburg, Sozialkontor und alsterdorf assistenz west – haben diesen Tag genutzt, um mit der Aktion „Kein Teich für alle“ auf bauliche Barrieren am Harburger Außenmühlenteich aufmerksam zu machen.

 

Der idyllische Außenmühlenteich ist eines der zentralen Naherholungsgebiete im Hamburger Süden – ein Rundweg um das Gewässer lädt Besucher*innen zur gemütlichen Umrundung ein. Doch leider ist genau dieser Rundweg nicht barrierefrei – gemauerte Abflussrinnen und Wegstrecken mit Kopfsteinpflaster machen es für Menschen mit einer Gehbehinderung schwierig, den kleinen See zu umrunden. Mit einem Info-Stand wollten die Interessenvertreter*innen auf diese Barrieren aufmerksam machen und mit Passant*innen ins Gespräch gehen – leider machte ein einsetzender Stark-Regen der Aktion ein schnelles Ende.

 

Gegen die Natur sind wir auch machtlos – aber nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei, um am 5.Mai für eine barrierefreie Gesellschaft einzustehen.

 

Text: Melanie Nähring

Foto: Melanie Nähring 

07.05.2024

40 Mitarbeiter*innen zu UK-Fachkräften zertifiziert

 

Am 7. und 20. März endeten die zwei ersten Durchläufe der unternehmenseigenen Fortbildung zur Fachkraft für Unterstütze Kommunikation mit der Zertifizierung der erfolgreichen Absolvent*innen. Die Fortbildung wurde von den Referent*innen der alsterdorf assistenz west nach den Standards der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation konzipiert und um die unternehmenseigenen Instrumente zur Assistenz- und BBQ-Planung erweitert. Teilgenommen haben Mitarbeiter*innen und Leitungen aus verschiedenen Assistenzangeboten und Tagewerken des Unternehmens.

 

In sieben Modulen, verteilt auf das vergangene Jahr, haben die Teilnehmer*innen viel Wissen zur Unterstützen Kommunikation erhalten. Sie haben gelernt, wichtige Kompetenzen für die Kommunikation zu erkennen und diese durch den Einsatz von Hilfen und verschiedenen Maßnahmen zu unterstützten und zu erweitern. 

 

Warum eigentlich Unterstützte Kommunikation (UK)?

Kommunikation und Austausch mit anderen Menschen ist ein ganz zentraler Bestandteil unseres Lebens. Sprache und Kommunikation ermöglicht es uns, zu lernen, unsere Gefühle und Bedürfnisse zu äußern, anderen mitzuteilen, was uns wichtig ist und noch vieles mehr. Um Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Kommunikation das auch zu ermöglichen, wird Unterstütze Kommunikation eingesetzt. Alles was getan oder genutzt werden kann, um diesem Personenkreis zu ermöglichen, sich ausdrücken und den eigenen Willen und die persönlichen Bedürfnisse zu formulieren, ist Unterstütze Kommunikation.

 

Alle Assistenzleistungen der alsterdorf assistenz west sind personenzentriert ausgerichtet und orientieren sich konsequent am Willen der Assistenznehmer*innen. Dafür ist eine gelingende Kommunikation wichtig - UK kann helfen, um genau diese gelingende Kommunikation sicherzustellen. UK ist voraussetzungslos, das bedeutet, jeder und jede Assistenznehmer oder -nehmerin kann durch den Einsatz von UK profitieren. Eine stiftungsweite Studie ergab 2019 einen großen Bedarf an UK – insbesondere in den Tagewerken. Um diesen Bedarf zu entsprechen, wurde die Fortbildungsreihe ins Leben gerufen.

 

Wie geht es für die UK-Fachkräfte weiter?

Momentan werden in zwei weiteren Durchläufen 50 weitere Kolleg*innen zu UK-Fachkräften weitergebildet. Diese werden voraussichtlich Anfang nächsten Jahres fertig sein. Alle Absolvent*innen sollen künftig ihr Fachwissen in die Teams hineintragen, das Alltagsgeschehen dort mit ihrer neuen „Fachbrille“ beobachten, vorhandene UK-Ansätze pflegen und weiterentwickeln. Auf diese Weise tragen sie wesentlich dazu bei, Versorgungslücken bei den Klient*innen zu schließen. Das Ziel ist, UK im gesamten Unternehmen zu implementieren und damit einen Mehrwert für die Klient*innen zu schaffen

 

Text: Melanie Nähring

Foto: Sven Möckelmann

22.03.2024

Willkommen: Das Trinitatis-Quartier stellt sich vor

 

Mitten im Herzen Altonas entsteht etwas Neues: Rund um die St. Trinitatis in der Kirchenstraße wächst ein neues Quartier bestehend aus einem Gemeindehaus, Sozialwohnungen, einer Kindertagesstätte, Wohnungen nach dem Ansatz "Housing First", einer Pilgerherberge und einem Café als Begegnungsstätte. Die alsterdorf assistenz west als fester Bestandteil des Bezirks Altona ist bei diesem Bauprojekt mit dabei: Mitten in dem neuen Quartier werden wir in drei Wohnungen Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf anbieten.

 

Am 14. März waren alle Nachbar*innen des Trinitatis-Quartiers zu einem bunten Markt in und rund um die Kirche geladen, um das neue Quartier und die beteiligten Organisationen kennenzulernen. An zahlreichen Marktständen gab es viele Gespräche, manche Fragen und ein vor allem freundliches Willkommen für die neuen Akteur*innen im Stadtteil. Simone Donner, Bereichsleiterin Altona und Corinna Scheid, ATL der Ambulanten Dienste Altona vertraten die alsterdorf assistenz west – der Duft von frischem Popcorn lockte viele Interessierte an ihren Stand und so entstanden viele wertvolle Gespräche. Alle Akteur*innen des neuen Quartiers zogen ein sehr positives Fazit aus dem Abend. Wir freuen uns auf die gute Nachbarschaft!

 

Mehr Eindrücke von dem Abend gibt es auf der Website des Trinitatis-Projektes. Hier finden Sie auch einen kleinen Film dazu: https://www.trinitatis-quartier.de/tagebuch-2024/77-blog-20240314

 

Text: Melanie Nähring

Foto: Melanie Nähring

19.03.2024

Traineeprogramm der alsterdorf assistenz west gestartet

 

Mit einer Begrüßung durch die Geschäftsführerin Andrea Stonis und die Bereichsleitungen hat die alsterdorf assistenz west am 5. Januar ihr Traineeprogramm für angehende Führungskräfte gestartet: Fünf Kolleg*innen, die bereits als Persönliche Assistent*innen in der Gesellschaft tätig sind, bereiten sich innerhalb eines Jahres berufsbegleitend auf die Übernahme einer Führungsaufgabe als Assistenzteamleitung vor. 

 

Die Teilnehmer*innen des Programms hatten sich auf einen Platz in dem firmeneigenen Entwicklungsprogramm beworben und ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Ausgehend von einer Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger*in oder einem Studienabschluss als Sozialpädagog*in legen sie mit der Teilnahme einen wichtigen Grundstein für die Übernahme einer Führungsposition. Sie begleiten eine Assistenzteamleitung bei ihrer täglichen Arbeit und erlernen dadurch das Führen eines Wohn- und Assistenzangebotes direkt „on the job“. Flankiert wird die Ausbildung durch ein breites Curriculum zur fachlichen Einarbeitung und mit Modulen zu Führungsthemen.

 

Wir freuen uns darüber, mit dem Traineeprogramm eine neue Möglichkeit für Kolleg*innen geschaffen zu haben, die eigene berufliche Weiterentwicklung im Unternehmen zu gestalten

 

Text: Melanie Nähring

Foto: Melanie Nähring

07.02.2024

Kettenkunst im tagewerk.jarrestadt: Hubert Bytschinski erschafft Kunst aus Verpackungen

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Hubert Bytschinski stellt im tagewerk.jarrestadt wunderschöne und beeindruckende Ketten und Gürtel aus Kaffeeverpackungen her. In einem komplexen Prozess werden dabei die metallischen Innenlagen von Kaffeeverpackungen gefaltet und miteinander verbunden. Vor über 30 Jahren hat Herr Bytschinski diese Kunst in einem russischen Kinderheim gelernt. Mittlerweile ist er darin ein Profi geworden. Über diese besondere Kunstfertigkeit hat zusammenkultur, das inklusive Q8-Kulturprojekt, einen Film gedreht.  

 

Im tagewerk.jarrestadt, gegenüber des Veranstaltungszentrums kampnagel, erhalten hauptsächlich Menschen mit erworbener Hirnschädigung Bildungs- und Beschäftigungsangebote. Menschen mit erworbener Hirnschädigung haben bis zu dem auslösenden Ereignis, zum Beispiel einem Unfall oder einer Krankheit, eine „normale“ Biographie. Oft verändern sich nach dem Ereignis nicht nur die Fähigkeiten und die Ressourcen der betroffenen Personen, sie erleben auch häufig einschneidende Veränderungen ihres beruflichen, familiären und privaten Umfeldes und stehen vor der Herausforderung, sich an eine neue Lebensrealität gewöhnen und sich eine neue Lebensperspektive aufbauen zu müssen.

 

Bei der Arbeit im tagewerk.jarrestadt geht es darum, dass Selbstwertgefühl der Menschen zu stärken und Autonomie in der neuen Lebenssituation zu ermöglichen. Die individuellen Angebote werden so gestaltet, dass Erfolge erlebbar gemacht werden. Die Angebotspalette enthält neben kreativen Arbeiten wie Kunsthandwerk, Malerei und Druck auch Bewegungs- und Kulturangebote. Zudem bringt das Tagewerk Menschen in inklusive Beschäftigungsangebote, zum Beispiel werden Servicetouren innerhalb der Stiftung oder Aufgaben in der ehrenamtlich betriebenen Fahrradwerkstatt der örtlichen Kirchengemeinde übernommen. Auch das künstlerische Angebot ist inklusiv gestaltet: So wurden öffentliche Ausstellungen für Künstler*innen aus dem Tagewerk organisiert, Künstler*innen aus dem Stadtteil in das Tagewerk eingeladen oder die Beschäftigten haben sich an künstlerischen Events beteiligt.

 

Hubert Bytschinski arbeitet seit 2019 im tagewerk.jarrestadt. Er hat dort seinen festen und individuell für ihn eingerichteten Arbeitsplatz. Seine Ketten werden zu Wandvorhängen und Weihnachtsdekoration weiterverarbeitet oder auch als gerahmte Kunstwerke verkauft – eines seiner Kunstwerke hat es sogar bis in die USA geschafft. Die Arbeit im Tagewerk ist für ihn als verbindliche, feste Tagesstruktur wichtig. Bei der Produktion von Ketten ist er der Experte, dessen Kunstfertigkeit geschätzt ist.

 

Text: Matthias Wolters, Melanie Nähring

Video: barner 16, zusammenkultur

 

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