„Es war großartig! Aufregend! Einfach Wahnsinn!“ Am Tag eins nach den TV-Aufzeichnungen für die Helene-Fischer-Weihnachtsshow klingt die Stimme von Margit Langenbacher noch etwas rau. Und sehr begeistert. Kein Wunder: Die Leiterin vom treffpunkt.altona der alsterdorf assistenz west (aawest) ist erst kurz zuvor von zwei anstrengenden Tagen aus Düsseldorf zurückgekehrt. Dort trat der inklusive Gebärdenchor HandsUp unter Leitung von Ines Helke gemeinsam mit Soulsänger Stefan Gwildis in der großen Show der Schlagerkönigin auf. Ausgestrahlt wird die Sendung am 25. Dezember um 20.15 Uhr im ZDF.
Zwar musste weder Margit Langenbacher noch sonst eines der fast 40 Chormitglieder singen – schließlich handelt es sich ja um einen Gebärdenchor. Aber als „Managerin“ hatte Margit Langenbacher alle Hände voll damit zu tun, sämtliche Fragen und Absprachen zwischen den behinderten und nichtbehinderten Chormitgliedern sowie den Produzenten, Aufnahmeleitern, Beleuchtern, Tontechnikern, dem Team in der Maske und vielen anderen Menschen vor und hinter der Show-Bühne zu koordinieren.
Doch der Aufwand und die vorübergehende Reibeisen-Stimme haben sich für sie und das Team mehr als gelohnt: „Das ist das tollste Erlebnis, das wir in vier Jahren Gebärdenchor HandsUp je hatten!“, schwärmt Margit Langenbacher. Gleich zwei Mal mussten die Mitglieder des Chors sowie alle anderen nationalen und internationalen Stars wie beispielsweise Eros Ramazzotti, Hollywoodstar Kiefer Sutherland, „Mr. Despacito“ Luis Fonsi, Maite Kelly und Comedian Olaf Schubert für die Aufzeichnung der Sendung auf die Bühne. Und dann standen sie da – vor mehr als 10.000 begeisterten Zuschauern, im gleißenden Scheinwerferlicht und Glitzerglanz der aufwändig inszenierten Bühnenshow, und präsentierten gemeinsam mit Helene Fischer und Soulsänger Stefan Gwildis ihr Lied „Wir haben doch jeden Berg geschafft".
„Ich habe den Auftritt in der Helene-Fischer-Show als große Ehre für uns alle empfunden, weil wir, die sonst eher auf kleinen Bühnen auftreten, auf einmal auf einer ziemlich großen Bühne standen“, so Chorleiterin Ines Helke. „Mein besonderer Dank und auch Respekt gilt Stefan Gwildis: Er hat mit uns gemeinsam etwas umgesetzt, was noch kein Sänger vorher ins Leben gerufen hat.“
Und? Wie ist sie so? Die Helene Fischer? „Sie ist eine ganz entzückende Frau!“, verrät Margit Langenbacher, „warmherzig, charmant und überhaupt nicht abgehoben. Ich glaube, wir sind alle ein bisschen verliebt in sie…“ Und Ines Helke ergänzt: „Sie erfuhr durch unseren gemeinsamen Auftritt, dass Musik auch Gebärdenpoesie sein kann. So ein Erlebnis geht unter die Haut.“
All diese Eindrücke und Erfahrungen vor und hinter der Bühne entschädigen für die Mühen, die auch mit den Aufzeichnungen verbunden war: stundenlanges Warten, anstrengende Stellproben, ständige Veränderungen im Ablaufplan, jede Menge Verzögerungen, und Auftritte erst um 24 Uhr… Ja und dann war da noch diese After-Show-Party, zu der alle Künstler am Ende, als endlich alles „im Kasten“ war, um 2 Uhr morgens eingeladen wurden: Bis in die frühen Morgenstunden wurde gemeinsam gefeiert und getanzt. Und das schönste Kompliment des Abends gab es dabei von Paola Felix, die nach langen Jahren der musikalischen Abstinenz gemeinsam mit Helene Fischer ihren Hit „Blue Bayou“ gesungen hatte: „Ihr vom Gebärdenchor HandsUp ward für mich das Highlight der gesamten Show!“
Text: Jeanette Nentwig; alsterdorf assistenz west
Fotos: ZDF / Michael Zargarinejad