Hätte man Ines Helke vor einem Jahr gesagt, dass sie im Oktober 2019 zusammen mit TV-Star Kai Pflaume auf einer Bühne stehen und mit der „Goldenen Bild der Frau“ ausgezeichnet werden würde – sie hätte sich schlapp gelacht vor lauter Verwunderung über diese Idee. Und dabei ist ihr genau das jetzt eben doch passiert: Am 23. Oktober stand sie im Hamburger Stage Operettenhaus gemeinsam mit vier weiteren Preisträgerinnen auf der Gala-Bühne und wurde für ihr Engagement für den von ihr gegründeten inklusiven Gebärdenchor HandsUp ausgezeichnet.
„Was soll ich denn bloß bei dieser Gala anziehen?!?“ Das war eine von Ines Helkes Sorgen, als sie sich von der ersten Überraschung erholt hatte. Damals, im Frühling 2019. Als sie erfuhr, dass sie eine von fünf Preisträgerinnen und „Heldinnen des Alltags“ der Zeitschrift „Bild der Frau“ ist.
Aber der Reihe nach: Ein paar Monate ist es nun her, dass Ines Helke einen Anruf bekam. Von der Redaktion der Bild der Frau. Einen Bericht wolle man machen, über sie und den inklusiven Gebärdenchor HandsUp. Dann kam eine Redakteurin – und plötzlich erfuhr Ines, dass es nicht etwa „nur“ um einen Bericht ging. Sondern um viel mehr. Sehr viel mehr sogar: Ines wird ausgezeichnet! Mit der Goldenen Bild der Frau! Wow! Da war sie, die sonst niemals um einen flotten Spruch verlegen ist, ausnahmsweise erst einmal sprachlos. Und das will bei Ines Helke wirklich etwas heißen. Denn eigentlich ist die 48-Jährige ein echter Wirbelwind. Ihr Markenzeichen: knallbunte Brillen, knallbunte Klamotten, sowie eine unglaubliche Energie, Schaffenskraft und ein unermüdlicher Kämpfergeist für ihr Herzensanliegen - Inklusion und Empowerment für Menschen mit Behinderung.
Diese Leidenschaft für ihre Überzeugungen waren und sind es bis heute, die Ines Helke unter anderem in den inklusiven Gebärdenchor HandsUp steckt: Was vor ein paar Jahren als Kursus „Gebärdensprache lernen“ im treffpunkt.altona der alsterdorf assistenz west (aawest) begann, wuchs stetig und aus der kleinen Gruppe wurde mit den Jahren ein ganz besonderes Projekt: der inklusive Gebärdenchor HandsUp.
Lieder nicht singen, sondern mit den Händen in Gebärdensprache gebärden – so etwas faszinierte nicht nur immer mehr Menschen mit und ohne Behinderung. Das rief auch ganz neue Projektpartner auf den Plan – beispielsweise Soulsänger Stefan Gwildis, mit denen HandsUp auf der Bühne der Elbphilharmonie stand. Und schließlich sogar auch Schlager-Star Helene Fischer, mit der HandsUp und Stefan Gwildis gemeinsam in der Weihnachtsshow 2018 im Fernsehen auftraten.
Und jetzt, im Oktober 2019, nun das: Stage Operettenhaus Hamburg! Mit Kai Pflaume als Moderator! Und die Auszeichnung mit der „Goldenen Bild der Frau!“ „Wir feiern heute Abend fünf außergewöhnliche Frauen, die bewiesen haben, dass es sich lohnt für ein starkes Miteinander einzustehen. Und diese Frauen wollen wir heute Abend als Vorbilder feiern, weil sie anstoßen, anstiften, anstecken“, so Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, in ihrer Eröffnungsrede. Und die Chefredakteurin der Bild der Frau, Sandra Immoor, sagte: „Was könnten wir erreichen, wenn wir uns alle von dieser Tatkraft, diesem Enthusiasmus und diesem Mut anstecken lassen.“
Menschen begeistern – darin ist Ines Helke Spezialistin. Das bewies sie auch, als sie für die Auszeichnung mit der „Goldenen Bild der Frau“ auf der Bühne stand: Kurzerhand brachte sie die Gala-Gäste dazu, dass alle gemeinsam das Wort „Verbundenheit“ in Gebärdensprache machten. Einer der vielen Gänsehaut-Momente dieses Abends. „Das war alles sehr aufregend!“, berichtet Ines Helke mit strahlenden Augen. „Und ich war ganz schön aufgeregt… Gar nicht so einfach, wenn man da vorne im Rampenlicht steht bei all den vielen Menschen und jeder Menge Prominenz!“
Auf dem Roten Teppich posieren; Blitzlichtgewitter; TV-Kameras; mehr als 550 illustre Gala-Gäste; Kai Pflaume die Hand schütteln; Überraschungs-Auftritt mit Sängerin Stefanie Hertel, die mit „HandsUp“ und einem Flashmob-Chor „Wir haben noch jeden Berg geschafft“ performte – all das war für Ines Helke ein garantiert unvergessliches Erlebnis. Und wie die anderen Preisträgerinnen auch, hat sie diese tolle Auszeichnung ganz besonders verdient: Die „Goldene Bild der Frau“ ist für Ines Helke Beweis und Ansporn zugleich, dass sie auf dem richtigen Weg ist mit ihrem unermüdlichen Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderung. Und so ist es übrigens eben auch kein Zufall, dass der Live-Stream der Gala im Internet nicht einfach nur übertragen wurde – sondern mit eingeblendeten Text-Unterzeilen. Damit auch all jene das wunderbare Spektakel verfolgen können, die gehörlos oder hörbehindert sind. So wie Ines Helke selbst.